Eine Niederlage in Zöbern ist normalerweise kein Beinbruch, das 1:5 vom Sonntag tut aber dennoch weh. Es ist die Art und Weise, wie es zu Stande gekommen ist. Anstatt mindestens einen Punkte mitzunehmen, klebt man weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz fest. Schon am kommenden Wochenende bietet sich eine neue Gelegenheit, den 13. Rang zu verlassen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Sieg im Derby über Schlusslicht Schlöglmühl.
SVSF-Check
Eine zweite Halbzeit zum Vergessen war jene in Zöbern. Schon das Gegentor in der 43. Minute war bitter, nach Seitenwechsel verlor der SVSF dann jegliche Ordnung und lief in ein herbes Debakel. Die Hauptfehler: Der taktische Wechsel, um Harald Bock vor einer Gelbsperre für das Schlöglmühl-Spiel zu schätzen, ging komplett in die Binsen. Ohne Bock fehlte im defensiven Mittelfeld die ordnende Hand, was sich natürlich nachteilig auf die Abwehr auswirkte. Weil man dann auch keine Entlastung nach vorne zusammenbrachte, verpuffte Bock an vorderster Front ohne brauchbare Bälle. Auch die Personalie Slobodan Mazic war mitverantwortlich dafür, dass Pottschach am Ende chancenlos. Mit Muskelproblemen ohnehin angeschlagen, quälte sich der Serbe über das Feld. Fast hätte sich sein Einsatz dennoch bezahlt gemacht, im fitten Zustand hätte er den Hunderter in der 24. Minute selbst gemacht. So aber konnte die Koglbauer-Elf keinen Druck über Mazic ausüben. Mehr noch: Für das Schlöglmühl-Match dürfte er wohl schwer fit werden, was sicherlich eine Schwächung bedeuten würde. Die Patzer in der Abwehr waren keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass das Mittelfeld immer wieder leicht durchbrochen wurde und die Verteidigung so nicht zum Verschnaufen kam. Goalie Sascha Weiß, der für den verletzten Christian Benczik einsprang, war noch einer der besten, was auch seine Benotung (siehe unten) beweist. Was kann man noch als Erklärung für die Schlappe hernehmen: Vielleicht auch die Tatsache, dass der SVSF seit Jahren traditionell in Sonntagspielen den Kürzeren zieht. Das Problem stellt sich für den Rest der Meisterschaft aber nicht mehr, weil nur mehr samstags (1x freitags) gekickt wird. Was Schlöglmühl betrifft: Eine schwierige Aufgabe sicherlich, aber lösbar, wenn, ja wenn von der Nummer eins bis zur Nummer 16 jeder die Angelegenheit hundertprozentig ernst nimmt. Der Schlüssel zum Erfolg wird in den Zweikämpfen zu suchen sein. Da reicht auch das Argument von vier gelben Karten nicht. Harry Bock und Erkin Orhan sind demnach gefährdet. Neben Benczik und Mazic wird wohl auch Rene Breitenecker weiter fehlen.
Personelles: Harald Bock (4GK, gefährdet), Erkin Orhan (4GK, gefährdet), Christian Benczik (verletzt), Rene Breitenecker (verletzt), Slobodan Mazic (verletzt).
Die besten Torschützen: Harald Bock (5), Mathias Hecher (4), Slobodan Mazic (3), Zoran Radulovic (3).
Die bösen Buben: Jürgen Beisteiner (6GK), Erkin Orhan (1GR,5GK), Marcus Hecher (5GK).
Die Noten vom Zöbern-Spiel: Weiß (2,67), Radulovic (2,92), Mt. Hecher (3,00), Mc. Hecher (3,08), Mazic (3,42), Dikbayir (3,58), Orhan (3,75), Bock (3,92), Beisteiner (3,92), Schnepp (4,08), Stix (4,25).
Schlöglmühl-Check
So groß die Hoffnung bei den Schlöglmühlern war, nachdem man vor zwei Wochen die Zöberner 1:0 besiegt hatte, so niedergeschlagen war man im ASK-Lager nach dem desaströsen 1:9-Heimdebakel gegen Eggendorf. Schon nach acht Minuten lag die Elf von Spielertrainer Andi Seiser, der nach seiner neunten gelben Karte zuschauen musste, zurück. Danach passte alles zusammen: Schlöglmühl völlig von der Rolle, dem Tabellenführer gelang alles. So kam am Ende auch das hohe Ergebnis zu Stande. Die bisher höchste Heimniederlage der letzten 12 Jahre war ein 0:6 gegen Katzelsdorf im Herbst 2008. In der Pause blieben Tormann Stefan Brandstätter und auch der beste Torschütze Cedo Zarkovic gleich in der Kabine. Zarkovic war in Gefahr, sich seine fünfte gelbe Karte abzuholen. Den Ehrentreffer mit der einzigen Chance des Spiels erzielte Adrian Pentek. Die große Frage wird nun sein, wie der ASK dieses Debakel verarbeitet hat. Oft gaben sich Mannschaften, die im Abstiegskampf steckten, nach derartigen Pleiten dann komplett auf. Es ist aber auch schon passiert, dass man sich gerade nach solchen Blamagen wieder schnell erholte und neue Erfolgserlebnisse sammelte. Eines ist wohl klar: Verliert Schlöglmühl in Pottschach, ist der Zug Richtung 2. Klasse nicht mehr aufzuhalten.
Personelles: Cedomir Zarkovic (4GK, gefährdet), Uros Glogovac (4GK, gefährdet), Andreas Seiser (nach Gelbsperre wieder dabei), Fabio Lechner (4GK, gefährdet), Adrian Pentek (3 Tore in vier Spielen).
Die besten Torschützen: Cedomir Zarkovic (12), Martin Gaulhofer (5), Adrian Pentek (3).
Die bösen Buben: Andreas Seiser (9GK), Uros Glogovac (1GR,5GK).
Matchstatistik
Während der SVSF auswärts mehr als harmlos agiert, ist man zu Hause seit Ende Oktober ungeschlagen. Die beiden Siege im Frühjahr (7:2 gegen St. Peter, 3:2 gegen Trumau) gaben viel Hoffnung. Auf eine Verlängerung der Serie ist zu hoffen. Die Schlöglmühler mussten gegen Eggendorf die erste Niederlage der Rückrunde einstecken, die war zugegeben gleich so schlimm wie mehrere Niederlagen zusammen. Auswärts holten die Seiser-Boys in dieser Meisterschaft gerade mal zwei Punkte. Im Hinspiel trennte man sich 1:1-Unentschieden. Gerry Böck hatte den SVSF in Führung gebracht, mit der letzten Aktion vor der Pause konnte Glogovac ausgleichen. Die Partie damals war die erste für Jochen Koglbauer auf der Pottschacher Trainerbank. Seine bisherige Bilanz: 13 Spiele, 4 Siege, 6 Niederlagen, drei Remis. In den letzten Heimderbies gegen Schlöglmühl gab es nur wenig zu holen. Im Frühjahr 2010 gewann Pottschach 2:1, das war aber der einzige Sieg in den letzten sieben Heimspielen. In der Gesamtbilanz liegt Pottschach vorne.
SVSF-Form: Gesamt 1-0-2, Heim 2-1-0.
Schlöglmühl-Form: Gesamt 1-2-1, Auswärts 0-2-6.
Alle Duelle
2011/12-A 1:1 (Böck)
2010/11-H 1:4 (Hartl)
2010/11-A 4:1 (Teichmeister 2, Mt. Hecher, M. Lechner)
2009/10-H 2:1 (Orhan, Teichmeister)
2009/10-A 1:0 (Mt. Hecher)
2008/09-H 1:4 (Kocsis)
2008/09-A 1:0 (Mohr)
2007/08-H 0:2 (—)
2007/08-A 3:6 (Hostalek, Schmid, Böck)
2006/07-A 2:4 (Mt. Hecher, Schmid)
2006/07-H 2:2 (D. Blazanovic, Staufer)
2000/01-H 0:1 (-)
2000/01-A 1:3 (Radostits)
1999/00-H 2:3 (Bock, Mach)
1999/00-A 1:3 (Slukan)
1998/99-A 1:3 (Mohr)
1998/99-H 3:2 (F. Blazanovic, Buchegger, Zottl)
1997/98-H 1:0 (Dauti)
1997/98-A 1:3 (Hausecker)
1993/94-A 0:3 (—)
1993/94-H 3:3 (Zottl, Birkas, W. Schober)
1991/92-A 1:3 (Erdogan)
1991/92-H 0:0 (—)
1990/91-A 1:1 (Grill)
1990/91-H 6:0 (Grill 4, W. Schober, Leitner)
1989/90-H 0:3 (—)
1989/90-A 1:4 (Scherz)
1985/86-H 2:1 (Morgenbesser, Schuster)
1985/86-A 2:1 (Mach, Hausleber)
1984/85-A 3:0 (Schneider, Deller, Kohn)
1984/85-H 5:2 (Bliem 2, Schneider, Pototschnik, Klieber)
1968/69-A 4:1 (Bichler 2, Habeler 2)
1968/69-H 4:0 (A. Posch 3, Blum)
1966/67-A 3:1 (A. Posch, F. Schneider, Reisenbauer)
1966/67-H 4:2 (F. Schneider 2, Reisenbauer, Eigentor)
1963/64-A 2:2 (Bichler, Reisenbauer)
1963/64-H 3:2 (Reisenbauer 2, Strebinger)
1962/63-A 3:3 (Ottersböck 2, Jeschek)
1962/63-H 2:2 (Jeschek, Posch)
1961/62-H 1:4 (Arbeiter)
1961/62-A 1:1 (Plochberger)
1960/61-H 3:2 (Posch, Pichler, E. Dorfstätter)
1960/61-A 1:1 (Posch)
1959/60-A 2:2 (E. Dorfstätter, Pichler)
1959/60-H 4:0 (E. Dorfstätter 3, Lama)
1957/58-A 5:3 (E. Dorfstätter 2, F. Dorfstätter, Hauer, Kröpfl)
1957/58-H 9:2 (Hauer 5, Sailer 3, Jeschek)
Gesamtbilanz
49 21-12-16 111:97 75
Heimbilanz
24 12-5-7 61:45 41
Schiri-Team: Ramic, Stampf.