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SVSF-Legends: Thomas Füllenhals

SVSF-Legends: Thomas Füllenhals

Für den fünften Teil der neuen Reihe hat sich der Obmann mit dem Sohn eines großen Pottschachers getroffen. Er, also der Sohn, hat zweimal in Pottschach gewirkt und wurde dabei zum Meistertrainer. THOMAS FÜLLENHALS, Jahrgang 1971.

Fülli. Viele wissen es nicht, aber dein Vater Helmut ist quasi neben dem Pottschacher Sportplatz aufgewachsen, hat von 1955 bis 1964 für den SVSF gespielt (1x Meister), ehe er den Sprung nach Gloggnitz und 1968 zu Admira Wacker wagte. Bis 1977 spielte er dort in der ersten Liga und war unter anderem 1973 beim Europacupsieg gegen Inter Mailand dabei. Hast du von seiner Pottschacher Zeit irgendwas mitbekommen?

„Nicht wirklich, erst später hab ich im Laufe der Zeit das eine oder andere erfahren.“

FÜLLIS STATIONEN ABGESEHEN VON POTTSCHACH 

: Admira Wacker, Wienerwald, Fischamend, Bad Vöslau, Wieselburg, Leobersdorf, Pitten, Aspang, Hirschwang, Enzesfeld, Pitten, Piesting, Schlöglmühl, Weppersdorf, Gloggnitz.

Im Sommer 1999 bist du zum ersten Mal in Pottschach gelandet. Wie hat sich das zugetragen?

„Das ging über meinen Onkel Wolfgang Ungerböck, der bei der Sparkasse in Neunkirchen gearbeitet hat. Er ist mit Gerhard Fuxreiter, der ja in der Sparkasse Wimpassing tätig war, ins Gespräch gekommen. Der Fuxi hat mich noch am selben Tag angerufen und ich hab zugesagt.“

 

Du hast von Sommer 1999 bis Ende 2001 nur drei von 65 Spielen versäumt. Was ist dir in Erinnerung geblieben?

„Zu Beginn vor allem der extreme Zusammenhalt in der Mannschaft. Wir hatten schon ein paar außergewöhnliche Spieler wie Hannes Zottl, Harry Bock und vor allem Stjepan Slukan, der damals sicher unser stärkster Spieler war. In den ersten drei Gebietsliga-Runden haben wir gleich gewonnen. Und zum zweiten haben mich die vielen Zuschauer bei den Spielen total beeindruckt. Ich hab das vorher so nicht gekannt. Bei den Derbys waren hunderte Zuschauer dabei, sogar gegen die weniger attraktiven Gegner waren fast immer 300 Leute da. Das hat automatisch für mehr Spannung bei mir gesorgt. Ein großer Moment war, als ich im Heimspiel gegen Kirchberg in der 89. Minute die Chance hatte, mit einem Elfmeter das entscheidende 3:2 zu erzielen, was ich auch geschafft habe. Meine Eltern waren relativ selten bei meinen Spielen zuschauen. An dem Tag (Anm., es war der 4. September 1999 vor 350 Zuschauern) waren sie aber dabei und du kannst dir vorstellen, dass meine Hose voll war (lacht). Im Endeffekt gab´s halt sehr viele Höhen. In der Saison 1999/2000 sind wir Fünfter geworden.“

 

Im Herbst 2000 waren wir auch lange super dabei. 2001 ist dann aber alles schief gelaufen. Zuerst ist Gerhard Fuxreiter zurückgetreten…

„Und dann hatten wir in drei Wochen gefühlte fünf Trainer. Wir sind aus der Gebietsliga abgestiegen und waren nach dem Herbst plötzlich auch in der 1. Klasse Süd Letzter.“

 

Der SVSF hat im Jahr 2001 nur drei Spiele gewonnen. Wahnsinn. Kurios: Nachdem du nach dem verpatzten Herbst nach Pitten gewechselt bist, ist Gerhard Fuxreiter wieder Trainer in Pottschach geworden.

(lacht) „Man kann schon sagen, dass meine Pottschacher Zeit eng mit dem Namen Gerhard Fuxreiter zusammenhängt.“

Im Jänner 2005 warst du wieder zurück in Pottschach. 

„Und rate mal, wer mich geholt hat. Der Fuxi wollte mich schon im Sommer 2004 holen und hat auch danach nicht locker gelassen, im darauffolgenden Winter hat es dann geklappt. Leider hat er schon nach drei Spielen sein Amt zur Verfügung gestellt.“

 

Stimmt. Dabei haben wir in den ersten drei Spielen nicht einmal verloren, sondern dreimal Unentschieden gespielt.

„Richtig. Den Vorstand hat das natürlich kalt erwischt. Obmann Josef Buchegger hat dann vorgeschlagen, dass der Thomas Gableck, der Klaus Buchegger und ich miteinander die Betreuung der Mannschaft übernehmen. Das wäre aber keine gute Idee gewesen. So hab ich mich dann in Absprache mit Tom und Klaus bereit erklärt, den Spielertrainerposten zu übernehmen.“

 

In den letzten zehn Spielen haben wir nur mehr zwei Punkte gemacht und sind im Juni 2005 in die 2. Klasse abgestiegen. Aber dann…

„Aber dann hat der Pepi (Anm. Obmann Josef Buchegger) eine Bank überfallen (lacht). Plötzlich hatten wir Roli Koronczai, wir hatten Andras Joo und wir hatten wieder Stjepan Slukan.“

 

Ein genialer Schachzug, aber du vergisst, dass der Buchi mich zum Sektionsleiter gemacht hat. 

„Natürlich. Wir wurden dann auch überlegener Meister. Aber glaub mir, das war nicht leicht. Wir standen während der gesamten Saison schwer unter Druck. Ein 3:3 in Ternitz war gleichzusetzen mit einer Niederlage. Wir sind sogar nach 5:2-Siegen kritisiert worden, warum wir nicht höher gewonnen haben.“

 

Ich kann mich daran erinnern. Im Herbst wurden wir ungeschlagen Herbstmeister. Zum Frühjahrsauftakt haben wir dann auf einmal die ersten zwei Spiele verloren.

„Da haben uns unsere Fans eine schwere Krise angehängt. Aber wir haben die richtige Antwort gegeben und bis zum Saisonende kein Spiel mehr verloren. Wir hatten in diesem Jahr wirklich eine super Mischung, auch mit vielen Jungen. Aber überragend war sicher der Roli Koronczai. Er gehört sicher zu den besten Spielern, mit denen ich je zusammengespielt habe. Was der trotz nur 60% Leistungsbereitschaft und seines schwierigen Charakters auf dem Platz gemacht hat, war unglaublich.“

 

Nach dem Aufstieg in die 1. Klasse haben wir auch im ersten Halbjahr eine gute Figur gemacht.

„Der 15. August 2006, ich weiß sogar das Datum. An dem Tag haben wir gegen Howodo 5:1 gewonnen und ich hab zweimal eingepufft. Das zweite Tor war das schönste meiner Karriere. Ein Pass von der linken Seite, ich glaub vom Andi Staufer, ich hab dann zentral aus 25 Metern genau ins Kreuzeck getroffen. Nach dem Spiel hab ich meine spätere (Anm. also heutige) Frau Iris am Sportplatz in Pottschach kennengelernt. Wenig später bin ich bei ihr eingezogen (grinst). Leider hat sich im Winter aber der Andras Joo das Knie verletzt. Ohne ihn hat der Roli plötzlich keine Tore mehr geschossen und wir haben nix mehr gewonnen.“

 

Von den ersten elf Spielen haben wir nur zwei gewonnen. Vier Runden vor Schluss musstest du deinen Hut nehmen.

„Das war und ist bis heute für mich ein wenig enttäuschend. Ich hätte gerne wenigstens die Saison zu Ende gespielt.“

 

Nach vielen weiteren Stationen als Trainer bist du momentan als Co-Trainer von Thomas Leonhardsberger in Gloggnitz tätig. Nimmt man dort vom SVSF Pottschach Notiz?

„Auf alle Fälle. Ich hab schon mitgekriegt, dass sich die Vereine gut verstehen und zusammenarbeiten. Vielleicht ist das aber auch nur mein subjektiver Eindruck, weil ich mich im Allgemeinen zu Pottschach, auch wegen meines Vaters, hingezogen fühle. Nichts gegen Vereine wie Schottwien oder Schlöglmühl, aber obwohl der SVSF heute nur in der 2. Klasse Wechsel spielt, hat er im Bezirk einen großen Stellenwert.“

 

Super Fülli. Das war´s eigentlich schon. Aber was die Leute vielleicht nicht wissen. Uns verbindet noch was. Am 10. Juni 2008 waren wir zwei und UEFA-Präsident Michel Platini (nur hatte der einen Hubschrauber) die einzigen, die an einem Tag zwei Spiele der EURO 2008 live miterlebt haben. Zuerst waren wir um 18.00 Uhr beim Spiel Spanien gegen Russland (4:1, David Villa schoss drei Tore) in Innsbruck dabei. 

„Zur Halbzeit hab ich einen Anruf bekommen. Zwei Tickets für das Spiel Schweden gegen Griechenland um 20.45 Uhr standen zur Verfügung. Nach dem 3:0 durch Villa in der 76. Minute sind wir ins Auto gestiegen, haben zuerst die Karten geholt und sind dann nach Salzburg gedüst.“

 

Mit 200 km/h im Starkregen auf der Autobahn. Ich hab gebetet, dass das gut geht. Und wirklich: Ungefähr in der 30. Minute sind wir auf unseren Plätzen gesessen. Als dann auch noch Zlatan Ibrahimovic das 1:0 erzielt hat, war unser Glück perfekt.

„Das stimmt. Und vergiss nicht. Nach dem Spiel haben wir auch noch die schwedische Tormannlegende Thomas Ravelli mit einer Leberkässemmel in der Hand getroffen.“

 

Unvergesslich. Danke Fülli!

Hard Facts zu Thomas Füllenhals

: 126 Meisterschaftsspiele, 10 Tore (davon ein Elfer und zwei Freistöße), 1x Rot, 3x Gelbrot

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