Auf den Langeweiler folgte der Thriller: Der SVSF Pottschach triumphierte im Derby und gewann beim ASK Schlöglmühl mit 5:4 durch. Es war kein Spiel für schwache Nerven. Beide Mannschaften zeigten, dass sie offensiv sehr stark sind. Fast hätte die Bock-Elf noch einen 5:2-Vorsprung verspielt.
Pottschach schon vom Anpfiff weg kaum wieder zu erkennen gegenüber der Vorwoche. Schon in der 5. Minute führte der SVSF mit 0:1
0:1 (5.): Freistoßflanke Slobodan Mazic, in der Mitte steigt Zoki Radulovic am höchsten und köpft zum 0:1 ein.
Der Jubel war noch gar nicht verstimmt, da führte die Bock-Elf auch schon mit 2:0.
0:2 (9.): Schöne Kombination, Daniel Pichler steckt durch für Christian Teier, der übernimmt sofort und schiebt den Ball ins lange Eck.
Schlöglmühl völlig geschockt, schon in der 11. Minute hätte Philipp Stögerer beinahe das dritte Tor erzielt, er scheiterte aber an Schlöglmühl-Keeper San. Langsam aber sich schüttelten sich die Gastgeber ab, in der 17. Minute kamen sie zum Anschlusstreffer.
1:2 (17.): Nach einer Flanke köpft Milanovic seinem Bewacher Peter Fahrner an die Hand. Leider Elfmeter. Milanovic läuft selbst an, SVSF-Schlussmann Markus Krachler kann parieren, beim Abpraller aber keiner da, um zu klären. Milanovic trifft im Nachschuss.
Ab jetzt war die Partie offen, Schlöglmühl kam durch Lechner (am Kreuzeck vorbei, 26.) zu einer guten Chance. Offensivtechnisch waren es aber die Pottschacher, die mehr anbieten konnten. Besonders über die Seiten hatte der ASK allergrößte Schwierigkeiten, das sollte Folgen haben.
1:3 (32.): Daniel Pichler schickt Slobodan Mazic auf die Reise, der läuft bis zur Cornerlinie, den Stanglpass verwertet Zoran Radulovic im Rutschen.
1:4 (34.): Diesmal bedient Harry Bock Slobodan Mazic auf rechts, Bewacher Stangl kann nichts ausrichten. Die Hereingabe verwertet Philipp Stögerer.
Weil aber auch der SVSF an diesem Tag mit einer ordentlichen gegnerischen Offensive zu tun hatte, fiel gleich darauf das 2:4.
2:4 (36.): Ein hoher Ball wird von Milanovic eher unfreiwillig durchgelassen, auch die Pottschacher sind überrascht, als der Ball Jakupi vor die Füße fällt, der überwindet Krachler zum Anschlusstreffer.
Bis zur Pause beackerten sich die beiden Teams ordentlich, schon vor der Pause musste Schiri Kruisz sechs Mal den gelben Karton zücken. Ein Abseitstor von Slobo Mazic (39.) wurde nicht gegeben. Sechs Tore vor der Pause, wer glaubte, dass es nach Seitenwechsel etwas ruhiger zur Sache gehen würde, täuschte sich. Schon in der 47. Minute wurde ein Schuss von Daniel Pichler gerade noch abgeblockt, auf der Gegenseite konnte sich Max Krachler bei einem Schuss von Jakupi auszeichnen (53.). In der 57. Minute der nächste Aufreger: Martin Bauer erwischt Zoki Radulovic voll, Foul (kein Gelb, was Gelbrot bedeutet hätte), Zoki musste wenig später raus (böse Zungen behaupteten, dass es gut war, dass Zoki verletzt war), so übernahm Slobodan Mazic die Verantwortung.
2:5 (58.): Slobodan Mazic verlädt Schlöglmühl-Keeper San und trifft zur neuerlichen Drei-Tore-Führung.
Die Entscheidung? Nein! Warum? Zum ersten weil Harry Bock in der 55. Minute verletzt raus musste und so etwas die Ordnung fehlte und zweitens, weil sich die Schlöglmühler nicht und nicht geschlagen geben wollten. Zuerst scheiterte Milanovic noch mit einem Volley (daneben, 65.), dann verfehlte auch ein Schuss von Glogovac das Ziel (67.). Je länger die Partie dauerte, desto mehr geriet der SVSF unter Druck. Entlastung passierte so gut wie gar keine mehr. Noch hatte Pottschach drei Tore Vorsprung, in der 76. Minute klingelte es aber.
3:5 (76.): Nach der Verletzung eines Pottschachers schoss ein Schlöglmühler den Ball ins Out. Im ganzen Trubel vergaß Schiri Kruisz aber, dass der SVSF hätte werfen müssen. So brachten die Gastgeber den Ball ins Spiel, es folgte ein Foul von Mentor Marku an der Outlinie. Den Freistoß brachte Lechner zur Mitte, Milanovic scherzelte den Ball per Kopf ins lange Eck.
Im Finish setzte die Prenner-Elf nach, Pottschach zitterte sich dem Ende entgegen. In der 89. Minute stockte den Pottschacher Fans erstmals der Atem, als eine Hereingabe von Bauer Sekunden lang heiß blieb, ehe Rene Breitenecker in den Corner rettete. In der 94. Minute wurde ein Tor von Milanovic wegen Abseits aberkannt. Fünf Minuten hatte Schiri Kruisz angezeigt. In der 95. Minute passierte es dann doch.
4:5 (95.): Bauer mit einem Pass auf Milanovic, der ist vor Krachler am Ball und trifft zum 4:5. Milanovic selbst war ergebnistechnisch nicht so auf der Höhe, er bejubelte den vermeintlichen Ausgleich, ehe ihn die eigenen Spieler ermahnten, dass noch ein Tor fehlte.
Nach 96 Minuten war dann Gott sei Dank Schluss: Pottschach dank einer starken ersten Stunde Sieger in diesem Derby, die Drangphase der Schlöglmühler in der letzten halben Stunde hätte beinahe noch ein Remis zur Folge gehabt. Der SVSF vorne mit der Rückkehr von Slobo Mazic (ein Tor, drei Assists) stark. Leider verletzten sich Harry Bock und Zoki Radulovic. Bei Schlöglmühl defensiv das eine Gegentor mehr, vorne arbeitete Mladenovic (Dreierpack) mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln. Der Mann ist eine echte Urgewalt, das Schlöglmühler Spiel völlig auf ihn zugeschnitten. Was sonst noch in Erinnerung bleibt? Die tolle Unterstützung der SVSF-Fans eine Woche nach dem Erlach-Desaster. Pottschachs Fans klar in der Überzahl, besonders der SVSF-Fanklub unter Obmann Roman Gruber gab 90 Minuten lang mächtig Gas. Wie geht´s weiter? Nächste Woche kommt Grünbach, dann muss Pottschach nach St. Peter. Sechs Punkte müssen her, ohne Wenn und Aber!
SVSF: Krachler, Bock (55. Röcher), Fahrner, Breitenecker, Stix, Marku, Teier, Mazic, Pichler, Radulovic (66. Klammer), Stögerer (85. Lakatos).
Tore: 0:1 (5.) Radulovic (A: Mazic), 0:2 (9.) Teier (A: Pichler), 1:2 (17.E), 1:3 (32.) Radulovic (A: Mazic), 1:4 (34.) Stögerer (A: Mazic), 2:4 (36.); 2:5 (58.E) Mazic, 3:5 (76.), 4:5 (95.).
GK: Schlöglmühl (21. Unsportlichkeit, 24. Foul, 37. Foul, 40. Foul, 81. Kritik); Teier (21. Foul), Breitenecker (41. Foul), Röcher (84. Ballwegschießen).
SR Kruisz: lange Zeit sehr ordentlich, verlor am Ende aber ein wenig den Faden. Patzte vor dem 3:5 (Schlöglmühl schoss Ball raus und durfte selbst werfen).
Sportanlage Schlöglmühl, 270 Zuschauer.
Fotos: Klaus Lechner.