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SVSF-Legends: Filip BLAZANOVIC

SVSF-Legends: Filip BLAZANOVIC

Teil 26 der Legenden-Serie widmen wir einem Mann, dessen Name unweigerlich mit dem Verein SVSF Pottschach in Verbindung steht wie kein anderer!

Die Rede ist von FILIP BLAZANOVIC, 1978.

Servus Filip! Erzähl mal was über deine Anfänge in der Jugend. Wie bist du zu dem Verein gekommen, wer war dein erster Trainer bzw. deine Mitspieler?

„Anfang Juli 1985 hatte ich mein erstes Training, da war ich noch nicht mal 7 Jahre alt. In den nächsten vier Jahren spielte ich bei den C-Knaben (U10). Am Anfang war ich ja noch viel zu jung, aber einmal hatten sie zu wenig Leute, da hat mich eines Nachmittags der Jugendleiter Erich Knöbelreiter kurzfristig abgeholt und mitgenommen. Mein erstes Tor in dieser Saison schoss ich in Breitenau, ich hab noch genau das Aussehen des Tores in Erinnerung. Die runden und schweren Eisenstangen waren viel dünner als heute. Mein erster Trainer, der mich gleichzeitig auch geprägt hat, war Heinz Heihsenberger. Er war streng, aber gleichzeitig auch herzlich. Gern sagte er zu mir und anderen „Blitzer“ oder „Saubauch“. Und so ging´s dann los. Mit jedem Jahr wurden es mehr Tore. 1988/89 waren´s dann 61 in 14 Spielen. Wir haben alle Partien gewonnen, die ersten zehn Spiele sogar ohne Gegentor. Dann wurden wir schlampig und kassierten am Ende bei 138 geschossenen Toren noch drei Gegentore. Bei jedem Gegentreffer haben wir nach dem Spiel Rotz und Wasser geheult. Das war die dominanteste Mannschaft, in der ich je gespielt hab. Christian Benczik im Tor, Libero Jürgen Bierbaumer, davor David Blazanovic und Thomas Teichmeister, davor wiederum Gernot Berger und Harry Bock. Und ich vorne. Wichtig war damals, dass wir immer ein Jahr gegen ältere gespielt haben und dann ein Jahr gegen gleichaltrige. Das hat uns weitergebracht. Im September 1993, ich war grad erst 14 geworden, hat mich Sektionsleiter Josef Hausecker für ein Spiel geheimerweise in die U23 (man durfte erst ab 15 spielen) mit reingenommen. Es war zu Hause gegen Zöbern. Ich bin in der 75. Minute bei 0:0 rein, hab dann das 1:0 geschossen und das 2:0 für den Jochen Rottensteiner aufgelegt. Weitere geheime Einsätze bekam ich nicht, war wohl zu gefährlich. An meinen ersten KM-Einsatz kann ich mich auch noch erinnern. Es war am 17. April 1994. Wir haben in Puchberg gespielt, wir lagen 2:3 zurück. Der damalige Trainer Reini Reisenbauer wechselte mich zu einem Corner in der 75. Minute ein. Ich lief direkt von der Ersatzbank in den Sechzehner. Günther Grill brachte die Ecke an die zweite Stange, mein Onkel Ivo Blazanovic stieg hoch und köpfte mir den Ball zurecht, ich übernahm volley und drin war das Ding. Die Gänsehaut, die ich damals hatte, als sich die gesamte Mannschaft auf mich stürzte, werde ich nie wieder vergessen.“

Du hast – wenn man sich die Statistik auf der SVSF-Homepage genauer anschaut – „nur“ 159 (mit insgesamt 65 Toren) für die Kampfmannschaft des SVSF gespielt? Mit deinen fußballerischen Qualitäten hätten doch ein paar mehr rausschauen können, oder? Woran hat das gelegen? · Bei der Statistik sticht speziell die Saison 2003/04 – 28 Tore bei 29 Spielen – heraus! Erzähl was darüber!

„Zu Beginn lief es super. In meinen ersten acht Spielen im Frühjahr 1994 schoss ich in der 1. Klasse Süd in acht Spielen sieben Tore. Gefühlt hat mir alle der Günther Grill, der Linksaußen spielte, aufgelegt. In den nächsten beiden Jahren waren es immerhin jeweils acht Treffer. Was nicht gut war: Zwei Saisonen lang spielte ich fast durchgehend am Samstag KM und am Sonntag in der U16. So kam es, dass ich mir im November 1996, kurz vor der Einberufung zum Bundesheer, einen Muskelfaserriss zuzog, der im nächsten halben Jahre sicher vier Mal aufriss. Dazu hatte die KM in dieser Zeit Hannes Zottl, Berni Walk und Harry Bock. An ihnen war schwer vorbeizukommen. So verlieh mich der SVSF im Frühjahr 1998 gemeinsam mit meinem Bruder nach Ternitz. Die hatten in der 1. Klasse Süd im Herbst gerade mal drei Punkte gemacht. Wir spielten ein gutes Frühjahr, der ASK stieg aber trotzdem ab. Ich kehrte nach Pottschach zurück und biss mich im Herbst in der Gebietsliga in die Mannschaft rein und schoss sogar drei Tore. Nach der Frühjahrsvorbereitung, in der ich alle Spiele in der KM gemacht hatte, war ich für das Auswärtsspiel in Berg plötzlich nur mehr für die U23 vorgesehen. Anstatt mit Leistung aufzuzeigen, beschloss ich, nicht nach Berg zu fahren. Eine jugendliche Dummheit. Ich war weg vom Fenster und spielte im Frühjahr ein paar Mal (schwarz) in der Reserve des Brigittenauer SV in Wien mit. Im Sommer 1999 leihte mich der ASK Ternitz ein zweites Mal aus. Ich hatte eine starke Saison mit 24 Toren, was mir einen Wechsel nach Scheiblingkirchen ermöglichte. Dort verbrachte ich drei schöne Jahre mit einem kleinen Wermutstropfen. Wir hatten eine offensiv unglaubliche Mannschaft, mit meinem Sturmpartner Fredl Schiefer ergänzte ich mich hervorragend. Wir wurden im ersten Jahr Meister, ich steuerte 30 Tore bei. Im darauffolgenden Herbst schoss ich im Herbst in der 1. Klasse 11 Tore, ehe ich mir im Februar bei einem Sliding-Tackling-Versuch zum ersten Mal das Kreuzband riss. Ich kam nach der Zwangspause gut zurück, der damalige Trainer Hans Wustinger ließ mir aber mitteilen, dass er nicht mehr mit mir plane. SVSF-Coach Gerhard Fuxreiter bekam Wind davon, im Sommer 2003 war ich wieder zu Hause. Das war dann die Meistersaison mit den 28 Toren, in der ich mit Geza Pulai wieder einen kongenialen Partner sowie starke Offensivnebenleute zur Seite hatte.“

 

Wenn wir schon bei den Toren und Erfolgen sind. Was war dein schönstes bzw. wichtigstes Tor und was deine besonderen Ereignisse?

„Meine größten Erfolge waren sicher sämtliche Meistertitel. Besonders schön waren jene, bei denen ich mit meinen Toren einen wesentlichen Anteil hatte (1988/89, 2000/01, 2003/04, 2005/06), aber auch die beiden Titel als Seki (2005/06) und Obmann (2014/15) haben sich eingebrannt. Meine schönsten und wichtigsten Tore? Da gab es viele. Das Tor beim 4:1 in Breitenau im Herbst 1994 war so eines. Mit dem Rücken zum Tor, den Ball aufgegaberlt, über mich und meinen Gegenspieler gehoben und dann volley aus 25m ins lange Eck getroffen. Oder das 1:0-Siegestor im September 2001 mit Scheibling IN POTTSCHACH. Gegen den SVSF war jedes Freundschaftsspiel wie ein WM-Finale. Das beste Spiel meiner Karriere war sicher das 4:1 im Oktober 2003 daheim gegen Hirschwang. Erster gegen Zweiter, 600 Zuschauer, ich hab alle vier Tore geschossen, mir ist fast alles gelungen. Ich dachte, ich hätte meinen härtesten Kritiker, meinen Vater, endlich zum Schweigen gebracht. Stattdessen gab er mir die Hand und sagte: „War eh nicht schlecht. Aber warum hast du nicht noch zwei geschossen?“ „

Du hast schon zu deiner aktiven Zeit einige Funktionen im Verein ausgeübt (Jugendleiter, Sektionsleiter) und hast dann den Verein in einer schwierigen Zeit als Obmann übernommen. Wie ist es dazu gekommen? Was natürlich auch viele interessiert, wie schaut die Zukunft aus?

„Als ich im Frühjahr 2005 Jugendleiter und sportlicher Leiter wurde, hab ich anfangs nebenbei auch noch zweimal in der Woche mittrainiert und meinen Torhunger in der Revue gestillt. Ich war jeden Tag am Platz, irgendwann ging das nicht mehr. 2009 legte ich alles zurück. Auch Obmann Josef Buchegger nahm seinen Hut. Als nach einem Jahr der Hut brannte, sagte ich zu meiner Frau: „Ich weiß, was ich dir versprochen habe. Aber wenn ich jetzt nicht helfe, dann werde ich mir das ewig vorwerfen!“ Bezeichnenderweise war es Thomas Teichmeister, der mit mir 1985 gleichzeitig mit dem Kicken begann, der mit mir das Ruder herumdrehen konnte. Die zehn Jahre als Obmann bedeuteten für mich eine große Ehre. Dass es dabei auch schwere Momente zu überstehen gab, darf man nie vergessen. Der schwerste war, als ich meinem Freund Harry Bock nach der Abstiegssaison 2017 mitteilen musste, dass wir einen Neuanfang starten müssen. Doch die schönen Momente überwiegen eindeutig. Für die vielen Freundschaften, die ich durch den Fußball, auch mit gegnerischen Spielern und Funktionären, geschlossen habe, bin ich sehr dankbar. Jedes Mal, wenn einer von den Alten, die dem SVSF schon seit Jahrzehnten verbunden sind, mein Engagement gelobt hat, hab ich wieder Kraft für die nächsten Aufgaben getankt. Als ich Anfang November einen Schlussstrich ziehen musste, hab ich ein überragendes Team verlassen müssen. Vor allem um meine Margit tut es mir am meisten leid. Wir zwei hatten ein ganz besonderes Verhältnis. Aber wenn ich den Schritt nicht gewagt hätte, wären ich und meine Familie vielleicht daran zerbrochen. Was die Zukunft betrifft: Man kann niemals wissen. Fix ist, dass ich die 100 Jahr-Chronik vollenden werde. Ich hab 2018 damit begonnen und geglaubt, das geht so ganz nebenbei, was ein großer Irrtum war. Glaubt mir, das Warten darauf wird sich lohnen. 200 Seiten sind´s schon. Es soll mein Vermächtnis für die nächsten 100 Jahre sein…“

 

Filip, DANKE für das Gespräch und den erbrachten Leistungen in den letzten Jahren! Ich ziehe meinen Hut vor dir! ….. bis bald am Sportplatz! 

HARD FACTS FILIP BLAZANOVIC

 

1985/86 C-Knaben 1 Tor

1986/87 C-Knaben 12 Tore

1987/88 C-Knaben 34 Tore

1988/89 MEISTER C-Knaben 61 Tore + A-Knaben 12 Tore

1989/90 U13 23 Tore

1990/91 U12 58 Tore

1991/92 U14 9 Tore + U16 2 Tore

1992/93 U14 42 Tore + U23 1 Tor

1993/94 U16 20 Tore + U23 3 Tore + KM (1. Klasse) 7 Tore

1994/95 U16 16 Tore + KM (1. Klasse) 8 Tore

1995/96 KM (1. Klasse) 8 Tore + U23 5 Tore

1996/97 MEISTER KM (1. Klasse) 0 Tore + MEISTER U23 5 Tore

1997/98 KM (Gebietsliga) 0 Tore + U23 4 Tore + Ternitz (1. Klasse) 7 Tore

1998/99 KM (Gebietsliga) 3 Tore + Brigittenauer SV U23 1 Tor

1999/00 Ternitz (2. Klasse) 24 Tore + U23 Ternitz 1 Tor

2000/01 MEISTER Scheibling (2. Klasse) 30 Tore

2001/02 Scheibling (1. Klasse) 11 Tore

2002/03 Scheibling (1. Klasse) 11 Tore

2003/04 MEISTER KM (2. Klasse) 28 Tore

2004/05 KM (1. Klasse) 6 Tore

2005/06 MEISTER U23 (2. Klasse) 62 Tore + MEISTER als SEKTIONSLEITER

2006/07 KM (1. Klasse) 2 Tore + U23 43 Tore

2007/08 KM (1. Klasse) 4 Tore + U23 24 Tore

2008/09 U23 (1. Klasse) 21 Tore

2009/10 U23 (1. Klasse) 2 Tore

2010/11 U23 (1. Klasse) 1 Tor

2011/12 U23 (1. Klasse) 12 Tore

2012/13 U23 (2. Klasse) 1 Tor

2013/14 nicht gespielt

2014/15 MEISTER U23 (2. Klasse) 4 Tore + MEISTER als OBMANN

2015/16 U23 (1. Klasse) 2 Tore

2016/17 U23 (1. Klasse) 8 Tore

2017/18 U23 (2. Klasse) 1 Tor

 

KM 149 Tore

U23 201 Tore

NW 291 Tore

POTTSCHACH 556 Tore

GESAMT 641 Tore

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