Das nächste Streichresultat: Ein desaströs auftretender SVSF Pottschach kehrte am Samstag Abend mit einer 1:4-Packung aus Eggendorf Heim. Eine verdiente Niederlage, eine klare Niederlage (die noch höher hätte ausfallen können), ein deutlicher Klassenunterschied.
Schon in den ersten Minuten merkte man an der Körpersprache der Pottschacher, dass es an diesem Tag schwer werden würde. Schon nach fünf Minuten waren drei SVSF-Kicker angeschlagen. Bernhard Stix musste nach nur sieben Minuten nach einem Pressball raus, hoffentlich nichts Schlimmes im Knie. Eggendorf startete entschlossen und konsequent, gab das Tempo vor, mit dem der SVSF nicht und nicht zurande kam.
Logische Konsequenz war das 1:0 in der 14. Minute: Eggendorfs Fuchs tanzte mit dem Ball am Fuß vom einen Sechzehnereck entlang der Strafraumlinie zum anderen Sechzehnereck, ohne attackiert zu werden. Der Schuss war nicht scharf, aber plaziert, Tor. Nur sieben Minuten später folgte der nächste Steich. David Schober konnte eine Hereingabe nicht klären, schoss sich selbst an die Hand, den folgenden Zweikampf verlor er auch, die Konfusion nutzte Ramadami zum 2:0.
Rambazamba also im Pottschacher Strafraum. Hinten passierten in den ersten 30 Minuten zahlreiche Fehler und Missverständnisse, noch viel schlimmer war allerdings das klaffende Loch im (defensiven) Mittelfeld, das die Eggendorfer immer wieder zu leichten Angriffen einlud.
Nach vorne sollte erst ab der 31. Minute mehr gehen. Da hatten die Pottschacher plötzlich ihre beste Zeit. Zuerst vergab Mathias Hecher eine Topmöglichkeit, dann ließ Markus Lechner die mitgereisten Fans mit dem Anschlusstreffer (35., stark durchgesetzt) wieder hoffen, gleich nach dem 2:1 war der SVSF noch zweimal nah an einem Treffer. Das alles passierte zwischen der 31. und 37. Minute. Das Sechs-Minuten-Intermezzo war aber nur von kurzer Dauer. Bis zum Pausenpfiff war es wieder der Gastgeber, der ganz klar besser war, ein Tor wurde wegen Stürmerfouls nicht gegeben.
Fazit zur Pause: Pottschach ganz schlimm, doch immer noch im Spiel. Das änderte sich aber bald nach Seitenwechsel, denn der Charakter der Partie veränderte sich nicht. Der SVSF weiter mit großen Abstimmungsproblemen, vielen Fehlern im Spielaufbau (wenn man „Bälle blind nach vorne dreschen“ Spielaufbau nennen kann), unglaublichen Fehlpässen und Stoppfehlern. Kurtl Bauer hätte fast ein Eigentor erzielt, wenige Minuten später stand es 3:1. Wieder besteht das Pottschacher Mittelfeld aus fast niemandem, Steyrer kam frei zum Schuss und traf genau ins Eck.
Das war die Entscheidung, denn Pottschach gelang in der Folge überhaupt nichts mehr. Als Schiri Köninger in der 74. Minute wegen öffentlicher Gefährdung (ein Blitz schlug sogar in der Nähe der Sportanlage ein) das Spiel abbrach, hätten die Eggendorfer gut und gerne schon 5:1 oder höher führen können. SVSF-Keeper Christian Benczik verhinderte Schlimmeres, einmal rettete die Latte für ihn.
Die 15-minütige Unterbrechung war nur ein Aufschub der Tatsachen. Die Highlights in der zu Ende gespielten verregneten Viertelstunde: Klaus Lechner und Eggendorfs Dogan mussten nach einem unnötigen Geplänkel (Dogan trat am Boden liegend nach, Lechner wollte Dogan stellen) mit der roten Karte vom Feld. Der letzte Angriff bedeutete das 4:1 für den ASK Eggendorf. Beim Schlusspfiff standen die SVSF-Kicker sprichwörtlich im Regen.
Die Moral aus der Geschichte: Eggendorf in sämtlichen Belangen klar überlegen. Doppelpass-Bilanz: Eggendorf mit mindestens 30 Doppelpässen, dem SVSF gelangen vielleicht zwei. Einige Pottschacher waren mit Tempo, Aufteilung, Zweikampf und Einstellung sichtlich überfordert. Der Rest ging mit unter. Da die Konkurrenten in dieser Runde punkteten, bleibt der SVSF weiter in Abstiegsgefahr. Aus den letzten zwei Spielen sollte ein Sieg her, um den Klassenerhalt sichern zu können.
SVSF: Benczik, Gaulhofer, Celik, Ratzinger, Bauer, Weninger, Egger, Stix (7. Schober, 46. K. Lechner), Orhan, Mt. Hecher (60. Pongratz), M. Lechner.
Tore: 1:0 (14.), 2:0 (21.), 2:1 (35.) M. Lechner (A: —); 3:1 (56.), 4:1 (90.).
Highlights
14.: Fuchs wird entlang der Sechzehnerlinie nicht attackiert, dessen Schuss passt ins lange Eck, 1:0.
21.: Hereingabe Eggendorf, Schober trifft den Ball nicht richtig, verliert dann auch den Pressball, Ramadami schlenzt ins Eck, 2:0.
31.: Ballverlust Eggendorf, Orhan in die Mitte zu Mt. Hecher, der allein vor dem Tormann, leider daneben.
35.: M. Lechner bei zwei Schnittbällen um eine Zehntel schneller, läuft allein auf´s Tor zu und schießt am Goalie vorbei, 2:1.
36.: Corner Orhan, der Ball dreht sich gefährlich Richtung Tor, der Keeper mit Mühe.
37.: Drehschuss M. Lechner, der Tormann hält.
42.: Ratzinger trifft den Ball nicht, Benczik rettet gegen einen Eggendorfer, der Abpraller passt, doch statt Tor gibt es Stürmerfoul, kein Tor.
53.: Corner Eggendorf, Bauer fast mit dem Eigentor, Benczik rettet mit einem Reflex.
56.: Steyrer lässt Orhan 25 Meter vor dem Tor aussteigen, kein andere zum Attackieren da, der Weitschuss passt genau ins Eck, 3:1.
70.: Konter Eggendorf, der Stürmer lässt Ratzinger mit einem Haken aussteigen, der folgende Schuss geht an die Latte.
72.: Nach Flanke übernimmt ein Eggendorfer direkt, Benczik rettet.
73.: Der Schuss eines Eggendorfers wird von K. Lechner abgefälscht, knapp daneben.
74.: Unterbrechung wegen Blitz und Donner.
79.: Eggendorfs Dogan tritt am Boden liegend nach, Aufregung, K. Lechner legt sich auf Dogan drauf, beide Rot.
85.: Ein Eggendorfer schießt aus 20 Metern, Benczik lenkt den Ball mit einer Parade über die Latte.
90.: Konter Eggendorf, die Abseitsfalle funktioniert nicht, am Ende schiebt Geitner den Ball ins leere Tor, 4:1.
GK: Eggendorf (16. Foul, 54. Foul); Gaulhofer (25. Foul).
RK: Eggendorf (79. Nachschlagen); K. Lechner (79. Revanche).
SVSF-Man of the Match
Benczik Christian: trotz vier Gegentoren mit einer starken Leistung, verhinderte mit seinen Paraden eine deutlich höhere Niederlage.
SR Köninger, Pischl: beim Schiri darf sich Pottschach nicht beschweren, denn Herr Köninger half uns in einigen Situationen. Eggendorf könnte sich beschweren, haben sie nach dem 4:1 aber nicht nötig.
Eggendorf, 120 Zuschauer (davon mehr als die Hälfte aus Pottschach).