Der Eindruck des schwachen Frühjahrs drückt auf´s Gemüt, wenn man aber eine Gesamtbilanz über das vergangene ganze Jahr zieht, muss man sagen: Mission erfüllt, Klassenerhalt geschafft. Nach den Turbulenzen im vergangenen Sommer wurde ein Sparkurs verordnet. Mit lauter Einheimischen (Martin Gaulhofer war der einzige „Fremde“) wollte man das Unternehmen angehen. Vielerorts wurde man als Fixabsteiger abgestempelt. Was die Mannschaft dann unter Trainer Mani Hecher im Herbst ablieferte, war aller Ehren wert. Besonders der Start mit vier Siegen aus den ersten sechs Spielen war der Schlüssel zu einer erfolgreichen Hinrunde, nach dessen Ende man sich doch einen erheblichen Punktepolster auf die Abstiegsplätze verschaffen konnte, was im Nachhinein das große Glück war.
Denn im Frühjahr lief beim SVSF sportlich nur mehr wenig zusammen. Dabei konnte man mit dem Start in die Rückrunde ja durchaus zufrieden sein. Daheim gegen den späteren Meister Sollenau hielt man eine Stunde lang ein 0:0, hatte sogar zwei Sitzer auf die Führung, ehe man im Finish doch noch unter die Räder kam. Eine Woche später ging es zum Herbstmeister nach Trumau. Dort führte der SVSF nach einer Viertelstunde sensationell mit 2:0, vergab mit einem Stangenschuss das 3:0 und rettete am Ende einen Zähler über die Spielzeit. Schließlich folgte der Muss-Sieg gegen den Fixabsteiger aus Theresienfeld, der souverän eingefahren wurde und höher hätte ausfallen können. Drei Runden gespielt, vier Punkte eingesackt, das sah nicht schlecht aus. Doch mit dem Auswärtsspiel in Kirchberg riss der Faden. Eine schwache Pottschacher Mannschaft unterlag klar mit 1:4. Ähnliche Leistungen hatte man auch schon vorher abgeliefert, ergo dessen maß man dem Ergebnis nicht viel Bedeutung bei.
Eine Woche später folgte das wichtige direkte Duell gegen den SV Zillingdorf. Es war klar: Wenn man in diesen Partien ungeschlagen bleibt, bleiben die Konkurrenten auf Distanz. Doch Pottschach verlor die Partie, wenn auch aufgrund der Anzahl der Großchancen unglücklich, mit 0:1. Ein Remis wäre wahrscheinlich schon genug gewesen, so aber rochen die Nachzügler (Schlöglmühl und Zillingdorf hatten sich im Winter ja doch ordentlich verstärkt) wieder Lunte. Ein Wendepunkt der Saison war schließlich das 0:5-Debakel in Breitenau, bei dem sich die Mannschaft wehrlos abschießen ließ und zur Folge hatte, dass die Zusammenarbeit mit dem jahrelang erfolgreichen Trainer Mani Hecher beendet wurde. Tage später wurde mit Thomas Gableck ein neuer Trainer vorgestellt, mit ihm wurde auch David Blazanovic als neuer Sektionsleiter installiert. Während der neue „Seki“ schon für die neue Saison plante, war der neue Coach gefordert. Die mentale Sperre musste aus den Köpfen verbannt werden. Gableck startete mit viel Enthusiasmus und Tempo. Bei seiner Premiere wartete erneut ein direktes Duell gegen Schlöglmühl. Der Endstand von 1:4 drückte nicht die Verhältnisse wider. Schlöglmühl gewann verdient, doch Pottschachs regulärer Kopfball-Treffer durch David Blazanovic wurde nicht gegeben, auf der anderen Seite wurde Manfred Klöckl am Kopf angeschossen, worauf es Elfmeter gab. Bis in die Schlussphase hoffte der SVSF, ehe im Finish ein weiterer Elfmeter für das 1:3 sorgte.
Das Debut war eindeutig verpatzt, eine Woche später hatte Pottschach in Kirchschlag nichts zu verlieren. Im neuen Weststadion waren es aber die Pottschacher, die als erste Mannschaft dort in Führung gehen konnten. Leider hielt die Führung nicht lange, Kirchschlag führte bald mit 3:1, schien auf dem Weg zu einem deutlichen Sieg, rechnete aber nicht mit moralisch starken Pottschachern, die auf 3:2 verkürzten und danach zwei Sitzer auf das 3:3 vergaben. Ein Konter in der Nachspielzeit bedeutete die 4:2-Niederlage, doch die Leistung gab Anlass zur Hoffnung, dass es in den nächsten Spielen besser laufen würde. Doch weit gefehlt: Schon im nächsten Heimspiel gegen Krumbach lief man sang- und klanglos in eine 1:4-Niederlage. Noch immer gab es keinen Grund zur Panik, denn auch die Nachzügler punkteten nur unregelmäßig. Man musste nur beim Club 83 gewinnen, und die Sache wäre wohl erledigt gewesen. Und so sah es auch 83 Minuten lang aus: Der SVSF war die klar bessere Mannschaft, führte 1:0, vergab zahlreiche Großchancen auf eine höhere Führung und verlor die Partie doch noch mit 1:2. Der Hauptschuldige war in Schiedsrichter Kotsch schnell ausgemacht. Der junge Referee hatte schnelle Beine, die verhinderten, dass ihn der aufgebrachte SVSF-Mob stellen konnte. Es war die wohl bitterste Niederlage seit vielen Jahren!
Doch nur eine Woche später ging in Pottschach wieder die Sonne auf. Gegen Pitten gewann die Gableck-Elf zum ersten Mal nach sieben Niederlagen in Folge. Natürlich wurde dabei im Finish ordentlich gezittert, doch die drei wichtigen Punkte waren im Sack. Man war in der Pole-Position, ein Erfolgserlebnis musste noch her und der Klassenerhalt wäre in trockenen Tüchern gelegen. Die erste Gelegenheit ergab sich in Eggendorf. Dort präsentierte sich die Mannschaft aber wie so oft in dieser Rückrunde in schwachem Zustand. Die 1:4-Niederlage hätte höher ausfallen können. Abgehakt! Sollte man halt im letzten Heimspiel gegen Zöbern punkten. Doch auch da stand die Null, weil Pottschach in der ersten Hälfte einen Elfmeter verschoss und schlussendlich mit 1:2 unterlag. In diesen Tagen war der Taschenrechner das wichtigste Gerät. Wie spielten Zillingdorf und Schlöglmühl, wieviele Teams müssen überhaupt absteigen, und so weiter und sofort. Dass die Zillingdorfer in ihrem letzten Spiel gegen Kirchberg 1:4 verloren, spielte dem SVSF in die Karten. Zwei Tage später bestätigte Hofrat Dr. Binder, dass die Absteigerzahl mit drei begrenzt ist. Das hieß so viel wie: Der SVSF ist gerettet. Gott sei Dank, denn ein Nervenspiel am letzten Spieltag in Hirschwang wollte man sich unbedingt ersparen. Das Match selbst passte in das Bild, das die Mannschaft im Frühjahr abgab. 0:3-Niederlage, schlecht gespielt. Doch egal, man war (mit viel Glück) durch.
Über die Gründe der Talfahrt im Frühjahr kann gerätselt und diskutiert werden: Fakt war zum einen, dass sich Trainer Mani Hecher nach vier Jahren toller Arbeit so etwas wie abgenutzt hatte. Fakt war aber auch, dass es unter Thomas Gableck ergebnistechnisch kaum besser lief, auch wenn insgesamt ein neuer „Geist“ innerhalb der Mannschaft entstanden ist. Vergleicht man den Kader des SVSF mit jenen der Konkurrenten, muss man anerkennen, dass der Unterschied im Herbst ausschließlich die Neuzugänge bei Schlöglmühl bzw. Zillingdorf ausmachte. In der Hinrunde überstrahlte der hervorragende Start alles, in der Rückrunde blieb man dadurch klar unter den Erwartungen, obwohl von vornherein klar war, dass der Klassenerhalt für diese Mannschaft ein großer Erfolg gewesen wäre. Dass es im Sommer einen Schnitt geben muss, war und ist jedem klar. Nochmal hätte man in der 1. Klasse Süd nicht mehr die Kurve gekriegt, allein schon aufgrund der Tatsache, dass nach Saisonende die Routiniers Sinan Celik, Stjepan Slukan, David Blazanovic ihre Karriere beendeten und Martin Gaulhofer den SVSF nach Schlöglmühl verließ. Gemeinsam hat man den notwendigen Schritt getan und sich um Verstärkungen umgesehen. Fünf Neue (Harry Bock, Jürgen Beisteiner, Martin Bauer, Christian Wallner und Marvin Hauer) hat Sektionsleiter David Blazanovic an Land gezogen. Das Quintett soll mithelfen, dass der SVSF in der nächsten Saison bereit dafür ist, eine bessere Rolle als in den letzten Jahren zu spielen.
Alle Spiele Frühjahr
05.02.: Traiskirchen – SVSF 4:1 (Test)
12.02.: St. Peter – SVSF 0:0 (Test)
16.02.: Neunkirchen – SVSF 5:0 (Test)
18.02.: Ternitz – SVSF 2:2 (Test)
24.02.: Enzesfeld – SVSF 2:1 (Test)
26.02.: Felixdorf – SVSF 0:4 (Test)
05.03.: SVSF – Willendorf 2:1 (Test)
12.03.: SVSF – Sollenau 0:4
20.03.: Trumau – SVSF 2:2
26.03.: SVSF – Theresienfeld 3:0
02.04.: Kirchberg – SVSF 4:1
09.04.: SVSF – Zillingdorf 0:1
16.04.: Breitenau – SVSF 5:0
23.04.: SVSF – Schlöglmühl 1:4
30.04.: Kirchschlag – SVSF 4:2
07.05.: SVSF – Krumbach 1:4
20.05.: Club 83 WN – SVSF 2:1
28.05.: SVSF – Pitten 2:1
04.06.: Eggendorf – SVSF 4:1
11.06.: SVSF – Zöbern 1:2
17.06.: Hirschwang – SVSF 3:0
Gesamtbilanz Meisterschaft
28 7-3-18 36:70 24
Herbstbilanz
14 5-2-7 21:30 17
Frühjahrsbilanz
14 2-1-11 15:40 7
Heimbilanz
14 4-1-9 15:33 13
Auswärtsbilanz
14 3-2-9 21:37 11
Bilanz 1. Halbzeit
28 8-8-12 16:26 32 (Herbst: 5-4-5, 7:9, 19)
Bilanz 2. Halbzeit
28 5-7-16 20:44 22 (Herbst: 4-4-6, 14:21, 16)
Bilanz 1. bis 15. Minute
28 7-12-9 10:10 33 (Herbst: 4-7-3, 5:3, 19)
Bilanz 16. bis 30. Minute
28 1-19-8 1:11 22 (Herbst: 1-10-3, 1:4, 13)
Bilanz 31. bis 45. Minute
28 5-18-5 5:5 33 (Herbst: 1-11-2, 1:2, 14)
Bilanz 46. bis 60. Minute
28 2-18-8 6:13 24 (Herbst: 1-11-2, 5:7, 14)
Bilanz 61. bis 75. Minute
28 2-19-7 3:12 28 (Herbst: 1-9-4, 1:7, 12)
Bilanz 76. bis 90. Minute
28 6-11-11 11:19 29 (Herbst: 4-7-3, 8:7, 19)
Gesamtbilanz Tests im Frühjahr
7 2-2-3 10:15 8 (Herbst: 5-0-3, 27:16, 15)
Einsatzstatistik SVSF
Spieler | Eins. | Anf | Voll | Ein | Aus | Min. | S | U | N | Tore | Ass. | Elfm. | ET | GK | GR | RK | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mathias Hecher | 27 | 27 | 24 | – | 3 | 2394 | 7 | 3 | 17 | 9 | 7 | -/- | – | – | – | 3 | – | – |
Erkin Orhan | 26 | 26 | 24 | – | 2 | 2299 | 6 | 2 | 18 | 2 | 7 | -/- | – | – | – | 5 | – | – |
Martin Gaulhofer | 25 | 25 | 22 | – | 3 | 2204 | 7 | 3 | 15 | 4 | 3 | 2/2 | – | – | – | 5 | – | – |
Bernhard Stix | 25 | 23 | 18 | 2 | 4 | 1966 | 7 | 3 | 15 | 1 | 2 | 1/1 | – | – | – | 6 | 1 | – |
Markus Lechner | 27 | 21 | 5 | 6 | 17 | 1769 | 7 | 3 | 17 | 4 | 6 | -/- | – | 1 | – | 10 | – | – |
Sinan Celik | 21 | 21 | 18 | – | 3 | 1752 | 7 | 2 | 12 | – | – | -/- | – | – | – | 4 | – | – |
Rene Breitenecker | 21 | 21 | 15 | – | 6 | 1652 | 4 | 2 | 15 | – | 1 | -/- | – | – | – | 2 | – | – |
Marcus Hecher | 18 | 18 | 16 | – | 2 | 1578 | 6 | 3 | 9 | 3 | – | -/- | – | – | – | 6 | – | – |
Stjepan Slukan | 17 | 14 | 12 | 3 | 1 | 1346 | 3 | 2 | 12 | 2 | 2 | -/- | – | 1 | – | 3 | 1 | – |
Kurt Bauer | 24 | 13 | 5 | 11 | 8 | 1318 | 7 | 1 | 16 | 3 | 1 | 2/3 | – | 1 | – | 7 | – | – |
Thomas Teichmeister | 12 | 12 | 11 | – | 1 | 1070 | 3 | 2 | 7 | 3 | – | 3/4 | – | – | – | 2 | – | – |
Christian Weninger | 13 | 13 | 6 | – | 7 | 1028 | 2 | 1 | 10 | 1 | – | -/- | – | – | 1 | 2 | – | – |
Helmut Ratzinger | 21 | 12 | 2 | 9 | 10 | 1003 | 6 | 3 | 12 | – | – | -/- | – | – | – | 2 | – | – |
Sascha Weiß | 11 | 11 | 11 | – | – | 990 | 4 | 1 | 6 | – | – | -/- | 1 | – | – | 1 | – | – |
Andreas Kapfenberger | 8 | 8 | 8 | – | – | 720 | 1 | 1 | 6 | – | – | -/- | – | – | – | 1 | – | – |
Michael Pfalzer | 14 | 7 | 4 | 7 | 3 | 568 | 4 | 1 | 9 | 1 | – | -/- | – | – | – | 1 | – | – |
David Schober | 10 | 6 | 5 | 4 | 2 | 568 | 4 | 1 | 5 | – | – | -/- | – | – | – | 2 | – | – |
David Blazanovic | 8 | 7 | 5 | 1 | 2 | 561 | 1 | 1 | 6 | – | – | -/- | – | – | – | – | – | – |
Christian Benczik | 6 | 6 | 6 | – | – | 540 | 1 | 0 | 5 | – | – | -/- | – | – | – | 1 | – | – |
Marcus Pfalzer | 12 | 5 | 1 | 7 | 4 | 486 | 5 | 2 | 5 | 1 | 2 | -/- | – | – | – | – | – | – |
Attila Dikbayir | 7 | 4 | 4 | 3 | – | 461 | 1 | 0 | 6 | – | – | -/- | – | – | – | – | – | – |
Manfred Klöckl | 7 | 2 | – | 5 | 2 | 384 | 0 | 0 | 7 | – | – | -/- | – | – | – | 2 | – | – |
Patrick Spies | 3 | 3 | 3 | – | – | 270 | 1 | 1 | 1 | – | – | -/- | – | – | – | 1 | – | – |
Gerhard Egger | 6 | 2 | 2 | 4 | – | 261 | 1 | 0 | 5 | – | – | -/- | – | – | – | 1 | – | – |
Patrick Pongratz | 6 | – | – | 6 | – | 158 | 1 | 1 | 4 | – | – | -/- | – | – | – | 1 | 1 | – |
Thomas Hartl | 4 | – | – | 4 | – | 130 | 0 | 0 | 4 | 1 | – | -/- | – | 1 | – | – | – | – |
Klaus Lechner | 4 | 1 | – | 3 | 1 | 101 | 1 | 0 | 3 | – | – | -/- | – | – | – | – | – | 1 |
Manuel Schnepp | 1 | – | – | 1 | – | 45 | 0 | 0 | 1 | – | – | -/- | – | – | – | – | – | – |
Mario Graf | 3 | – | – | 3 | – | 30 | 0 | 1 | 2 | – | – | -/- | – | – | – | – | – | – |
Driton Bektesi | 1 | – | – | 1 | – | 16 | 0 | 0 | 1 | – | – | -/- | – | – | – | – | – | – |
Muharem Behluli | 1 | – | – | 1 | – | 2 | 0 | 1 | 0 | – | – | -/- | – | – | – | – | – | – |