Zwar gewann der SVSF Pottschach am Freitag Abend in Bad Erlach mit 2:0, mit Ruhm bekleckert hat sich die Bock-Elf dabei nicht. An einem kalten und frischen Aprilabend fehlte nicht viel und die Erlacher hätten dem Favoriten ein böses Erwachen beschert.
Hälfte eins war kein Leckerbissen, die beste Chance vor der Pause vergaben die Erlacher in der 7. Minute. Nach einer Flanke schoss der Erlacher aus sieben Metern drüber. Ansonsten war es eine zerfahrene Partie, in der die Erlacher ambitioniert zu Werke gingen, mehr Zweikämpfe als die Pottschacher gewannen und mit Fortdauer an Selbstvertrauen dazugewannen. Chancen waren Mangelware. Christian Benczik musste sich noch nach einem Eckball auszeichnen (38.), die einzige Pottschacher Chance vergab Philipp Stögerer, der per Kopf nicht richtig an eine Flanke kam (40.).
Trainer Harry Bock redete nicht viel in der Pause, die Mannschaft kehrte nach nur wenigen Minuten wieder auf das Spielfeld zurück, um ihre Sache besser zu machen. Das Vorhaben misslang zunächst. Mehr noch! Erlach war nach knapp einer Stunde dem Führungstreffer deutlich näher. Innerhalb von einer Minute vergaben die Heimischen zwei Chancen auf das 1:0. Zuerst scheiterte Borucki mit einem schönen Schuss an einer starken Parade von Christian Benczik. Beim folgenden Corner brachte Routinier Malus das Kunststück zusammen, den Ball aus zwei Metern über das Tor zu befördern, eigentlich hätte er den Ball nur mehr reinnudeln müssen (58.). So eine Chance hat der Legionär wohl noch nie vergeben. Pottschach bettelte nun, eine weitere Möglichkeit (61.) wurde Beute von Christian Benczik.
Gut, dass Pottschach jetzt munter wurde. In der 63. Minute hätte Philipp Stögerer fast einen Pressball ins Tor genudelt. In der 69. und 71. Minute war es dann soweit. Zwei Geniestreiche entschieden die Partie.
0:1 (69.): Freistoß Pottschach, der SVSF mit dem Freistoßtrick. Danschi Pichler setzt Zoki Radulovic in Szene, der legt für Slobodan Mazic auf, der vom Fünfereck ins lange Eck trifft.
0:2 (71.): Diesmal schickt Zoki Radulovic Slobodan Mazic in die Tiefe, der spielt allein vor dem heranbrausenden Goalie auf die Seite, wo Meni Marku nur mehr ins leere Tor einschieben muss.
Kaum zu glauben! Es waren die ersten beiden gelungenen Aktionen des SVSF in diesem Spiel, das für die 120 Zuschauer wirklich nicht nett anzusehen war. Der nächste Aufreger folgte in der 75. Minute. Das Geschehen spielte sich irgendwo im Mittelfeld ab, als der Erlacher Lang plötzlich mit einem lauten Schrei wie vom Blitz getroffen zu Boden ging. Daneben stand Slobodan Mazic völlig ungläubig. Schiri Pischl muss einen Ellbogencheck gehört haben, denn ohne die Situation gesehen zu haben, zeigte er dem verdutzten Mazic Rot. Übel: Nach dem Spiel behauptete Pischl steif und fest, alles genau gesehen zu haben. Der getroffene Lang stand nach nur drei Sekunden wieder putzmunter auf den Beinen. Und das Erlachs Piribauer, der ja eigentlich Experte für Scharmützel ist, dem Schiri in der selben Situation erklärte, dass das kein Platzverweis war, gibt dem Ganzen noch einen weiteren schalen Beigeschmack. Und zu allem Überdruss: Im 53. Spiel in Österreich sah Mazic zum zweiten Mal Rot. Raten Sie, wer beim ersten Mal in Breitenau (Mai 2012) an der Linie stand und eine Tätlichkeit von Mazic sah, die nie passiert ist…
Sei´s drum! Nur eine Minute später (76.) hätte Daniel Pichler das 0:3 erzielen können, schoss aber mit einem Drehschuss daneben. Während Erlach in der Schlussphase ergebnislos versuchte, etwas auszurichten, spielte der SVSF den Vorsprung nach Hause. In der 90. Minute ergab sich dennoch die Chance auf das 0:3. Zoki Radulovic wurde nach einem Haken im Strafraum gelegt. Den fälligen Elfmeter schoss Daniel Pichler neben das Tor. Bereits im Hinspiel hatte Pottschach durch Radulovic in der Nachspielzeit einen Strafstoß versemmelt.
Fazit: Trotz einer wirklich bescheidenen Leistung kam der SVSF in Bad Erlach zu drei Punkten. Der vergebene Sitzer durch Malus (58.) kam den Erlachern, die von Neo-Coach Morgenbesser gut eingestellt waren, teuer zu stehen. Zwei gute Aktionen in 90 Minuten sorgten schließlich für die Entscheidung. Dass Slobo Mazic für Schlöglmühl und möglicherweise weitere Partien ausfällt, ist nicht schön, aber nicht mehr zu ändern. Gegen Schlöglmühl wird sich die Mannschaft jedenfalls wieder an der Ternitz-Form orientieren müssen…
SVSF: Benczik, Bock, Fahrner, Teier, Kleinander, Orhan (61. Stix), Marku, Mazic, Pichler, Stögerer (77. Klammer), Radulovic (91. Wellisch).
Tore: 0:1 (69.) Mazic (A: Radulovic), 0:3 (71.) Marku (A: Mazic).
GK: Erlach (31. Foul, 90. Kritik); keine.
RK: Mazic (75. keine Ahnung).
SR Pischl: katastrophal, verabsäumte es in Hälfte eins mehrmals, Gelb zu geben. Vertat sich des öfteren bei einfachen Entscheidungen und verteilte Mazic Rot, ohne wirklich Zeuge gewesen zu sein.
Sportanlage Bad Erlach, 120 Zuschauer.
Fotos: Günter Benisek.
