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SVSF startet Aktion „Nachbar in Not“

SVSF startet Aktion „Nachbar in Not“

Nachdem vergangene Woche ein weiterer von nun schon mehreren Briefen in den letzten Jahren in der Gemeinde Grafenbach einlangte und der SVSF Pottschach nicht mehr weiter weiß, bitten wir nun die große SVSF-Familie, uns mit (originellen) Lösungen zu versorgen. Bitte dabei auf die Wortwahl achten! Lösungsvorschläge bitte an f.blazanovic@gmx.at oder per Kommentar unter diesem Artikel oder über die SVSF-Facebook-Seite. Danke jetzt schon!

 

Hier der Brief an die Grafenbacher Bürgermeisterin im genauen Wortlaut!

Sehr geschätzte Frau Bürgermeister!

Da ich leider tgl. bis 16 Uhr arbeite komme ich zu keiner Sprechstunde rechtzeitig auf die Gemeinde. Ich bin mir auch sicher, dass es viel Arbeit vor den Wahlen gibt. Trotzdem möchte ich gerne wissen wie viel psychische Belastung ein Gemeindebürger aushalten muss. Seit heuer haben wir Lärm vom Sportplatz Montag bis Freitag bis 20.30 Uhr am Abend und Samstag/ Sonntag ist sowieso immer ein Spiel. Da mein Mann sowie mein Sohn und ich berufstätig sind, würden wir uns auch mal freuen etwas Ruhe zu bekommen. Derzeit ist dies jedoch nicht der Fall. Hier hilft nämlich das (gönnen wir uns die Ruhe) von der Gemeindezeitung nicht, wäre aber wunderschön.  Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies alles Spieler aus Pottschach sind. Das andere Problem, das meine Eltern noch haben ist, dass ihre Küche und ihr Schlafzimmer sowie die Bauernstube so nass sind, dass alles verschimmelt. (Sprengelanlage). Ich hoffe es wird sich bald eine Lösung finden, sonst werde ich mich bei einem Rechtsanwalt und Psychologen informieren wie lange man so etwas aushalten muss.

mfG Fam. Rö…

Hier die Antwort des Vereinsvorstandes des SVSF Pottschach

Liebe Nachbarn,

Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass sämtliche Maßnahmen unsererseits zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen nicht das gewünschte Ergebnis, nämlich ihre wohlverdiente Ruhe, zur Folge hatten. Bisher haben wir

  • die Fanhütte von ihrem Haus wegversetzt,
  • eine Lärmschutzmauer aufgestellt,
  • ein Ballfangnetz gespannt,
  • die Lautstärke der Werbebanden entschärft,
  • den Trainingsbetrieb vom Umkreis ihres Grundes ferngehalten,
  • und den Trainings- und Spielplan so konstruiert, dass in 16 Wochen des Jahres überhaupt kein Betrieb herrscht.

Da diese Maßnahmen, die zum Teil einiges an Geld verschlungen haben, scheinbar nutzlos waren, hat sich der Vorstand nochmals mit dieser Angelegenheit beschäftigt. Folgende Lösungen wären möglich!

 Die erste Möglichkeit (wenn gewünscht): Wir würden ab sofort unsere Trainer dazu anhalten, den Trainingsplan für die Einheiten bereits vorab per Mail an die Eltern unserer Spieler zu senden. Diese wären dann bereits vorbereitet, somit müsste der Trainer beim Training selbst keine Anweisungen mehr geben und auch die Kinder hätten dann keine Fragen mehr. Damit würden wir die Lautstärke am Platz fast auf Null reduzieren. Leider aber ist Fußball ein Spiel, bei dem während des Spiels Emotionen auf viele verschiedene Weisen zum Ausdruck kommen. Wir würden aus diesem Grund beim Österreichischen Fußballbund den Antrag auf eine Regeländerung stellen, die so oder so ähnlich lauten würde: Wenn ein Spieler während des Spiels einen Ton beziehungsweise ein oder mehrere Wörter von sich gibt, ist das mit einem Freistoß für die „ruhige“ Mannschaft zu ahnden und der betreffende Spieler mit einer gelben Karte zu verwarnen. Sollte dieser Antrag in die Tat umgesetzt werden, müsste sich der ÖFB die Genehmigung der UEFA und diese in weiterer Folge die Genehmigung des Weltfußballverbandes FIFA einholen. Klingt machbar! Das einzige, was wir nun noch in den Griff bekommen müssten, wäre der Lärm bei den Spielen am Wochenende auf den Tribünen. Variante 1: Es werden ab sofort keine Zuschauer mehr zugelassen, damit gäbe es ab jetzt nur mehr Geisterspiele! Variante 2: Die Zuschauer dürften zwar das Spiel mitverfolgen, würden aber mit Redeverbot belegt werden. Anfeuerungen (z.B. „Gefällt mir!“) oder Unmutsbekundungen (z.B. „Trainer raus!“) wären nur mehr per Plakat oder Transparent erlaubt. Sollten sich die Fans auch daran nicht halten, müsste die dafür zuständige Polizei bei jedem Spiel ein beträchtliches Aufgebot stellen und die Einhaltung des Redeverbots notfalls mit Gewalt durchbringen. Keine Frage! Zu Beginn wäre der „Aufschrei“ sicher groß, über kurz oder lang könnte aber endlich Ruhe am Sportplatz einkehren!

 

Wenn Ihnen Maßnahme 1 nicht zusagt, hätten wir sofort einen neuen Vorschlag parat!

Die zweite Möglichkeit (wenn gewünscht): Da Sie ja täglich bis 16.00 Uhr arbeiten und danach Ihre wohlverdiente Ruhe haben wollen, hätten wir uns überlegt, den Trainings- und Spielbetrieb auf ihre Arbeitszeit zuzuschneiden. Das würde bedeuten, dass wir betreffend unserer 125 Jugendlichen eine Lösung mit den Pflichtschulen der Umgebung arrangieren müssten. Das hieße: Ab sofort begänne die Schule an Schultagen erst ab 16.00 Uhr, dafür würde in der Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr trainiert werden. Da unser österreichisches Schulsystem sowieso im Umbruch und weit und breit keine Lösung in Sicht ist, würde sich Unterrichtsministerin Schmied sicherlich über diesen wertvollen Ansatz freuen. Stellen Sie sich vor, was das für die Eltern unserer Kinder bedeuten könnte: Ab jetzt wären die Kinder nicht nur am Vormittag am Sportplatz Pottschach betreut, sondern auch den Rest des Tages. Wenn die Schule dann am Abend zu Ende wäre, würden die Kinder jeden Abend todmüde ins Bett fallen und somit hätten auch die Eltern endlich ihre Ruhe. Dass man natürlich auch die Dienstpläne aller Trainer umschreiben müsste, versteht sich wohl von selbst.

 

Sollte Sie aber auch dieser Vorschlag nicht zufriedenstellen, würden wir die ultimative Lösung anbieten!

Die dritte Möglichkeit (wenn gewünscht): Per sofort würden wir den Spielbetrieb beim SVSF Pottschach einstellen. Damit wäre der Verein, der 1920 gegründet wurde, und seit 1938 auf dem heutigen Sportplatz heimisch ist, Geschichte. Zwar würden dann 125 Kinder und Jugendliche auf der Straße stehen (die könnten sich dann ja einen anderen Verein suchen, oder auf ein anderes Hobby umsatteln oder gar kein Hobby mehr ausüben und sich selbst eine Beschäftigung suchen), aber wen interessiert das schon. Auch die 93-jährige Tradition des Vereins mit all den Millionen von ehrenamtlichen Arbeitsstunden und Erinnerungen wären dann zwar wie weggeblasen, aber was soll´s? Wir als Sportverein könnten dann unseren Sportplatz verkaufen, vielleicht könnte das dann ja anderen Mitbürgern zu Gute kommen, zum Beispiel könnte an der Stelle des Sportplatzes ein großer Wohnbau entstehen, wo man sicher Hunderte von Familien mit kleinen Kindern unterbringen könnte. Da müsste man nur noch dafür sorgen, dass zum einen der Bau ohne Lärm von statten ginge, zweitens müssten sich sämtliche Mieter verpflichten, dass ihre Kinder nicht im Freien spielen dürften, damit ihre wohlverdiente Ruhe gewährleistet wäre.

Liebe Nachbarn! Wir hoffen, dass Sie die Ironie und den Sarkasmus aus unseren Lösungsvorschlägen herausgelesen haben. Wir beim SVSF Pottschach waren bis jetzt immer kooperationsbereit, haben viel Zeit und Geld investiert, um Ihnen zu zeigen, dass uns unsere Nachbarschaft nicht unwichtig ist. Die Tatsache, dass Sie uns „noch nie“ einen sinnvollen Lösungsvorschlag unterbreitet haben, zeigt uns viel eher, dass Ihnen ein „Miteinander“ gar nicht im Sinne liegt. Es ist wohl an der Zeit, die Dinge offen anzusprechen.

 

Was wir auf jeden Fall machen werden? Wir haben vor, auch die Öffentlichkeit an der Lösungsfindung teilhaben zu lassen. Wir werden Ihren und auch unseren Brief zunächst einmal auf unserer Homepage (www.svsf-pottschach.at) veröffentlichen und alle Interessierten auffordern, uns weitere gänzlich neue Alternativen zum Vorschlag zu bringen. Irgendwann müssen wir doch eine Lösung finden, die Sie zufrieden stellt.

 

Was wir der Öffentlichkeit nicht unterschlagen wollen?

Punkt 1: Der SVSF und sein Sportplatz sind seit 1938 am aktuellen Ort ansässig. Wir haben ein wenig in alten Unterlagen gekramt. Dabei ist zum Vorschein gekommen, dass der SVSF damals allen seinen neuen Nachbarn erlaubt hat, bis an die Grundstücksgrenze bauen zu lassen. Ein feiner Zug von den damaligen Verantwortlichen…

Punkt 2: Dass wir vom SVSF auch nicht fehlerfrei sind, wollen wir nicht verheimlichen. Den Fehler, dass ein paar Fans bei der Fanhütte vor Jahren an ihre Hausmauer uriniert haben, haben wir behoben. Es ist seit damals nie wieder passiert. Auch der von einem Ball getroffene LNB Ihrer Satellitenanlage, die übrigens über unserem Grund montiert ist (darf das sein?), haben wir ersetzt. Auch die Tatsache, dass manche unserer Jugendlichen bei einem Training im letzten Jahr ein paar unschöne und sicher unpassende Wörter in ihre Richtung geschickt haben, war nicht in Ordnung. Weil es aber das Sprichwort gibt, „Wie du in den Wald rufst, so schallt es heraus!“, sind wir uns fast sicher, dass Sie daran auch nicht unbeteiligt waren.

Punkt 3: In den letzten Jahren wurden trotz von uns errichteter Schutzmauer leider immer wieder Matchbälle in Ihren Garten geschossen, erst am Samstag, den 14. September 2013 war es wieder einer. Das kommt bei Fußballspielen leider vor, dahinter steht auch nie Absicht. Alle diese Bälle (die Matchbälle kosten derzeit 120 Euro) haben wir nie wieder gesehen. Der Schaden, der dadurch entstanden ist, ist sicher bereits vierstellig!

Punkt 4, und hier kommen wir zu Ihrer Anschuldigung, unsere Bewässerungsanlage wäre schuld, dass drei Zimmer in ihrem Haus vom Schimmel befallen sind: Tatsache ist, dass unsere Bewässerungsanlage ordnungsgemäß eingestellt ist. Aufgrund von starken Winden kann es durchaus manchmal möglich sein, dass sich der eine oder andere Spritzer auf ihre Hauswand verirrt. Tatsache, und das haben wir bis jetzt aus dem Grund, weil wir nicht unnötig Öl ins Feuer gießen wollten, verschwiegen: Seit Jahren entsorgen Sie ihre Dachrinne über unseren beziehungsweise auf unserem Grund beziehungsweise auf die Straße, was bekanntlich verboten ist. Dass unser im letzten Jahr neu errichteter Zaun und der darunter liegende Sockel von dem Wasser bereits ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist beweisbar. Beweisbar ist leider aber auch, dass sich bei Regen aus Ihrer Dachrinne viel Wasser auch genau entlang ihrer eigenen Hausmauer ergießt. Dieser Umstand wurde Ihnen schon vor Monaten mitgeteilt. Und wissen Sie was? Trotz Ihrer infamen Behauptung würden wir Ihnen sogar erlauben, die dazu notwendigen baulichen Maßnahmen (in einer der 16 Wochen, in der der Sportplatz nicht genutzt ist) zur Sanierung durchzuführen. Dabei können Sie sogar so viel Lärm machen wie sie wollen…

 

Was Sie jetzt noch machen können? Gehen Sie zum Rechtsanwalt, gehen Sie zum Psychologen, lassen Sie einen Lärmtest machen! Beruhigen Sie Ihr Gewissen! Warum haben Sie das nicht schon längst getan, wenn der Lärm so unerträglich ist? Holen Sie sich Rat von Menschen, die neben Zuggleisen, neben der Autobahn, neben dem Flughafen oder neben einem „echten“ Stadion wohnen, die werden sicher ein „offenes Ohr“ für Sie haben! Für konstruktive Vorschläge sind auch wir vom Sportverein nach wie vor bereit!

 

In diesem Sinne wollen auch „wir“ endlich unsere Ruhe haben!

Mit sportlichen Grüßen und auf gute Nachbarschaft,

Filip Blazanovic

Obmann SVSF Pottschach

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Sowohl Satellitenanlage als auch Dachrinne verlaufen auf dem Grund des SVSF Pottschach. Entweder fließt das Regenwasser auf den Zaun bzw. auf die Straße bzw. ergießt sich vom gelben undichten Eck weg entlang der eigenen Hausmauer

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Hier ein genauerer Blick auf das Fiasko!

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So sieht unser im letzten Sommer sanierte Sockel schon wieder aus! Abgesehen davon, dass man sein Regenwasser eigentlich auf dem eigenen Grund versickern lassen sollte…


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