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SVSF-Legends: Gerhard Fuxreiter

SVSF-Legends: Gerhard Fuxreiter

Nach einer kleiner Schaffenspause folgt Teil 24 der Legendenreihe: Heute erstmals mit einem Trainer, der in zwei Perioden dem SVSF seinen Stempel aufgedrückt und die zweitmeisten Spiele auf der Pottschacher Betreuerbank gesammelt hat. GERHARD FUXREITER, Jahrgang 1953.

Gerhard. Wie hat sich das erste Engagement in Pottschach Anfang Oktober 1998 ergeben?

„Der Klub hatte Startschwierigkeiten mit Beginn der Saison 1998/99. Mein Vorgänger (Anm., Peter Dorner) wurde beurlaubt und Pottschach begab sich auf Trainersuche. Unter anderem wurde auch bei mir angefragt, wonach ich mich dann entschieden habe, das Traineramt beim SVSF anzunehmen!“

 

Wie lief deine erste Amtsperiode in der Gebietsliga (1998 bis März 2001)?

„Der Start als neuer Trainer war gleich mal überragend. Die ersten zwei Spiele haben wir gewonnen, woran ich mich gerne erinnere. Daheim gegen Schlöglmühl 3:2 vor vielen Zuschauern, die Fans waren nicht zu halten. Danach Bad Fischau auswärts, zur Halbzeit lagen wir 0:2 in Rückstand. Wir haben das Spiel gedreht, 3:2-Sieg, die Fans zuckten aus, das war Stimmung pur. Um nur einen kleinen Einblick vom Start zu erhalten! Bis 2001 gab es natürlich Höhen und Tiefen, aber die Summe ergab gegenseitig großes Vertrauen, speziellen Zusammenhalt mit einer großartigen Mannschaft, vereint mit kollegialem und loyalen Umgang mit Fans und Vorstand!“

Übrigens: Beim 3:2 gegen Schlöglmühl hast du mich als Sprintrakete auf der Außenbahn gegen Andi Seiser aufgestellt. Ich hab ein Tor geschossen. Ein Jahr später, im März 2002, warst du wieder da. Abgestiegen, Vizemeister, Meister geworden, bis im April 2005 wieder Schluss war! Wie fasst du diese Periode zusammen?

„2002 bis 2005 war alles enthalten, was man so im Fußball erleben darf und eine alte Weisheit sagt, du musst zuerst eine Meisterschaft verlieren um danach eine zu gewinnen! Nach dem Abstieg ging es nur mehr aufwärts, bis dann auch der Meister und Wiederaufstieg gemeinsam erreicht wurde! Die Meisterfeier 2004, die man von der Art und Weise, wie sie abgelaufen ist, wahrscheinlich nur in Pottschach so miterleben darf! Abgesehen von den großartigen Fans des SVSF gab es Stadionstimmung pur, inklusive des 1. Pottschacher Musikvereins (Anm., Gerhard dirigiert in der Uniform, siehe Meisterfoto unten), einfach gewaltig! Im April 2005 stellte ich mein Traineramt zur Verfügung, was nachträglich betrachtet nicht unbedingt eine gute Entscheidung von mir war! Es ist lange her, jetzt kann’s ja mal raus. Die SV Gloggnitz sprach zu dieser Zeit des Öfteren bei mir vor, den Obmann zu übernehmen, was ich ja auch letztendlich angenommen habe und mich die Aufgabe, zumal ich dort begonnen habe, Fußball zu spielen, natürlich sehr gereizt hat!“

 

Welche Spieler waren damals die absoluten Führungsspieler? Erinnerst du dich an die besondere Charaktere?

„Führungsspieler? Ich hatte in der Gesamtzeit, die ich als Trainer beim SVSF Pottschach verbringen durfte, eine ganze Reihe großartiger Spieler. Die waren allesamt immer bereit, etwas Gemeinsames zu erreichen! Namentlich müsste ich da gleich mal sämtliche Spieler anführen, dennoch komme ich nicht darüber hinweg, Dottore Füllenhals, Harry Bock,  Stjepan Slukan, Klaus Buchegger, Tom Gableck, Filip und David Blazanovic, Hans Tisch und Walter Franta herauszuheben. Sie waren es, die es möglich machten, ein Gesamtteam bei einem Meisterschaftsspiel zu lenken, zu führen und auf direkte Spielsituationen die richtigen Worte zu finden. Dies erwähne ich deshalb, da mein Ziel immer schon war, vorhandenen jungen Spielern die Chance in der Kampfmannschaft zu geben, was mir, denke ich, nicht so schlecht gelungen ist mit Christoph Lerchbacher, Andreas Staufer, Thomas Schmid, Manfred Klöckl etc. Männer wie Dottore Füllenhals, Thomas Gableck, Kapitän Klaus Buchegger, Horst Hornung, Harry Bock sowie auch alle weiteren mir zur Verfügung gestandenen Spieler hatten einfach entsprechend starkes menschliches Auftreten, Charisma und Ausstrahlung, das tat einfach dem ganzen Klub gut!“

 

Fällt dir eine beliebige lustige Anekdote ein?

„Es gäbe viele Schmankerl zu erzählen, eine Anekdote bleibt aber unvergessen. Es war während der Meisterschaftsaison, wir hatten Spiele, nach denen wir einige Verletzte zu beklagen hatten, immer größer wurde die Ausfallsliste für das nächste Spiel! Der Kader war aufgebraucht, dann kam noch während eines Wochentrainings hinzu, dass Harry Bock mit einem Vollgips am rechten Fuß und mit Krücken die Garderobe betrat. Damit war der nächste wichtige Spieler nicht zur Verfügung und meine Nerven blank. Jenny, seine Frau, brachte gleich das Original der Diagnose vom AKH mit. Drei Wochen Gips und dann der Wiederaufbau. Eine Katastrophe! 20 Minuten später warf er die Krücken ins Eck, nahm seinen Gips ab mit den Worten: Mein lieber Trainer, jetzt hab ich dich erwischt, es ist alles gut und ich kann wieder spielen! Anmerkung, es war nicht der 1. April.“

Was war dein Credo als Trainer? Was waren die Pfeiler zum Erfolg?

„Authentisch zu bleiben, Zuverlässigkeit, das gemeinsame Ziel zu erreichen, Freude und Begeisterung am Sport zu vermitteln, Motivation, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen, also nicht nur den Sportler zu sehen sondern auch den Menschen dahinter, sind schon mal Eckpfeiler zum Erfolg. Den Weg zum Erfolg erreichst du nur mit ausgewogenem Zusammenhalt aller Beteiligten im Verein. Ich hatte beim SVSF Pottschach gute Leute um mich herum, meine Co-Trainer Richie Pichler, Jochen Koglbauer, Peter Fahrner, sowie gute Jungs in der Mannschaft mit hoher Qualität, nicht nur als Sportler, sondern auch als Freund und Mensch, ebenso das Umfeld mit Vorstand und Fans. Erfolge fährst du nur ein, wenn das alles zusammenpasst und man einheitlich das gemeinsame Ziel anstrebt und verfolgt!“

 

Du warst bei den wichtigsten Bezirksvereinen aktiv. Wie unterschied sich der SVSF zu den anderen?

„Gute Frage! Bei jedem Klub im Bezirk, bei dem ich Trainer sein durfte, war ja grundsätzlich überall das gleich Ziel zu verfolgen: Stärker und besser zu werden, um auf die Erfolgsspur zu kommen. Unterschiede konnte ich kaum erkennen, da es bei jedem Klub einfach toll war zu arbeiten, und du hast die Möglichkeit, sehr sehr viele Menschen kennen und schätzen zu lernen. Vielleicht gab es einen kleinen Unterschied zu anderen Vereinen, denn egal in welcher Liga der SVSF Pottschach spielte, die Fans und Zuschauerzahl war auch zu meiner Zeit nirgendwo so hoch und präsent wie hier, egal ob Heim- oder Auswärtsspiel!“

 

Verfolgst du derzeit das Geschehen in Pottschach? Und wenn ja: Wie siehst du die Entwicklung?

„Gerne verfolge ich nach wie vor mit Interesse alle Bezirksvereine, natürlich auch Pottschach. Ich denke, mit dir, Filip, hat der langjährige Obmann Josef Buchegger bzw. SVSF einen würdigen Nachfolger gefunden, der mit neuen Ideen und Zielen den Klub führt,  eine Mannschaft zusammenstellte mit vorwiegend eigenen und jungen Spielern, die am besten Weg sind, den Aufstieg anzusteuern. Vorstand, Trainer und der Mannschaft wünsche ich gleich mal einen guten Start in die neue Saison, dem Team, verletzungsfrei zu bleiben und holt euch bitte einfach das Ding! Alles Gute dem SVSF zum 100-jährigen Jubiläum!“

 

Danke Gerhard!

HARD FACTS GERHARD FUXREITER

: Erste Amtsperiode von Oktober 1998 bis Ende März 2001

: 60 Spiele in der Gebietsliga, Bilanz: 25 Siege, 14 Remis, 21 Niederlagen

: Zweite Amtsperiode von März 2002 bis April 2005

: 85 Spiele in der 1. und 2. Klasse, Bilanz: 49 Siege, 16 Remis, 20 Niederlagen

: Meister 2003/04 2. Klasse Wechsel

: die zweitmeisten Spiele als SVSF-Trainer (145; Fidi Pfalzer 166)

: die meisten Siege aller SVSF-Trainer (74; Fidi Pfalzer 68)

: in sieben Saisonen auf der Pottschacher Bank (genau wie Fidi Pfalzer)

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