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SVSF Inside

Red Bull verleiht Flügel

Der SVSF Pottschach wurde am Wochenende Opfer eines Einbruchdiebstahls.

Red Bull verleiht Flügel

Wir nehmen mal an, es wird so gewesen sein: Es ist hinlänglich bekannt, dass die Kantine der Pottschacher Moving-Arena einer jener wenigen Orte in der unmittelbaren Umgebung ist, wo man sich am späten Samstag Abend immer mal noch ein erfrischendes Getränk holen und so seinen Durst löschen kann.

 

Das dachten sich vergangenen Samstag zunächst auch ein, zwei oder drei Sportfreunde (keine Ahnung, wie viele es letztendlich waren). Doch weil diese dummerweise nicht der Fußballtermine des SVSF mächtig sind (wahrscheinlich gehören sie auch noch zu den eh immer weniger werdenden Usern, die sich noch nicht ganz auf der neuen SVSF-Homepage zurecht finden) und plötzlich vor verschlossenen Türen standen, dachten sie anstrengend nach, was denn der verfluchte Grund sein könnte, warum am Samstag Abend, wo doch am Pottschacher Platz immer was los ist, diesmal nix los war. „Muss eine geschlossene Gesellschaft sein,“ meinte wohl einer aus der Delegation (wie viele es waren, wissen wir ja nicht, mindestens zwei aber sicher). „Das können die nicht mit uns machen,“ meinte dann derselbe oder ein anderer.

 

Nach kurzer Beratung entschloss sich die Truppe, dermaßen von der Neugierde getrieben, der Lage auf den Grund zu gehen. Sprich: Sie kletterten über den Zaun (daraus dürfte zu schließen sein, dass die Burschen durchaus sportlich geschickt sind). Doch dann die nächste Ernüchterung: Sie standen erneut vor verschlossenen Türen. „Sag ich ja, dass das eine geschlossene Gesellschaft ist,“ meinte wohl der eine (dürfte nicht die hellste Kerze auf der Torte sein), während der andere verzweifelt versuchte, auf seinem Handy die Termine auf der Vereins-Homepage ausfindig zu machen.

 

Doch weil es schon spät war und Geduld eine Zier ist, entschied man sich, wieder abzurücken. Doch denkste: Es schien mit den Kräften bergab zu gehen, denn jegliche Versuche, die Sportanlage wieder zu verlassen, schlugen fehl. „Was jetzt?“ Ein kurzer Blick hinter die Gläser der fast dunklen Kantine sorgte für einen Geistesblitz bei den Unbekannten. Ganz hinten im letzten Winkel leuchtete und funkelte ein kleiner, aber feiner Kühlschrank auf einem großen Kühlschrank. Was die Besucher darin erspähten, ließ den Gaumen durchdrehen: Ein Haufen Red Bull-Dosen warteten geradezu darauf, konsumiert zu werden. Was dann wohl folgte, war ein kurzer und sachlich geführter Dialog oder Trialog (wenn es drei waren, gibt´s das Wort überhaupt?). In diesem ging es laut dem einen, eher weniger klugen Gesellen, um Fernseh-Werbung taurin- und koffeinhaltiger Getränke und um den Satz „Red Bull verleiht Flügel“.

 

„Wirst sehen: Wenn wir das trinken, kommen wir über den Zaun drüber!“ Der andere hingegen, sagen wir, es war der Chef der Bande, dachte angestrengt darüber nach. Nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen, zückte er sein Handy ein weiteres Mal und tippte „Red Bull“ in seine Google-App. Hier hatte er mit der Suche mehr Erfolg. Wortgetreu stand da bei der Wirkung:

  • Steigerung der körperlichen Performance bei Übungen mit hoher Intensität, aber kurzer Dauer
  • Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit
  • Steigerung der Ausdauer
  • Reduktion der selbst wahrgenommenen Erschöpfung

 

Nachdem nun alle Beteiligten auf demselben Wissensstand angekommen waren, folgte der logische Entschluss, sich etwas Koffeinhaltiges für das Verlassen der Anlage zu borgen. Einmal noch vergewisserte man sich, dass hinter der Türe keine schlecht gelaunten Dobermänner postiert waren, dann verschaffte man sich auch schon Zutritt zum Klubhaus. Ging relativ schnell, man wundert sich fast, was diese Leute in normalen Berufen erreichen könnten, so flink, flexibel und geschickt, wie die sind.

 

Um keine Zeit zu verlieren, führte der erste Weg zum anfangs genannten kleinen, aber feinen Getränkekühler. Darin sorgfältig verstaut und aufgebahrt standen die blau-roten Energy-Dosen, bereit zum Verzehr. Da kamen dem weniger Intelligenten erste berechtigte Zweifel: „Was ist, wenn eine Dose zu wenig ist und wir nicht über den Zaun kommen?“ Die Reaktion folgte prompt: „Die Dosis macht das Gift!“ Das hatte er mal bei einem Fachgespräch am Montag Morgen vor der Alpenland-Apotheke aufgeschnappt. Während der Frager die Bedeutung der Antwort zu entschlüsseln versuchte, machte der andere das Spiel schnell, nahm den Kühler vom Strom und zwickte das handliche Gerät unter seinen Achseln ein. „Gehen wir!“ flüsterte er und machte sich auf den Weg nach draußen in die kühle Nacht. Dabei glich er in seinen Bewegungen einem Running Back im American Football.

 

Der andere hingegen wollte, weil er ja nun schon mal da war, auch nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. „Die feiern das 100-Jährige. Da muss es ja schon Fan-Utensilien vom SVSF geben,“ war er sich sicher und durchwühlte sämtliche Laden und Schränke nach Wimpeln, Schlüsselanhängern und ähnlichem Souvenirs. Hätte er sich mal besser vorher erkundigt, dass diese Dinge erst in Kürze im Sortiment aufscheinen. Unverrichteter Dinge und unter Zeitdruck („Wo bist du? Gib Gas!“) verließ er den Ort des Geschehens.

 

Was dann passierte, darüber scheiden sich die Geister. Wir vermuten, es könnte wirklich so ausgesehen haben, dass die Delegation sämtliche Red Bull-Dosen verputzt und danach in die dunstige Nachtluft entflogen ist. Was wir nicht verstehen können, ist aber die Tatsache, dass die Unbekannten den geborgten Kühler bis heute Dienstag noch immer nicht zurückgebracht haben. Am Freitag beim Heimspiel gegen Hochwolkersdorf bräuchten wir ihn wieder…

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